Schulschwimmen in Niederkrüchten vor dem Aus?

Scgulschwimmen

Sorgenvoll, jedoch nicht überrascht, müssen wir die Entscheidung Brüggens zur Kenntnis nehmen, aus der interkommunalen Zusammenarbeit in der Bäderfrage auszusteigen. Das Angebot über eine mögliche Zusammenarbeit beim Schulschwimmen begrüßen wir, auch wenn wir der Meinung sind, dass über Rahmenbedingungen noch hätte gesprochen werden müssen. 

Was hat uns zu dieser Situation geführt?

Zunächst einmal ist zu erwähnen, dass dieser Prozess schon viel zu lange im Raum steht. Wir hätten uns von Niederkrüchtener Seite schnellere und deutlichere Entscheidungen gewünscht. Für uns als FDP Niederkrüchten waren die Sachverhalte von Anfang an klar definiert und der Weg vorgezeichnet. Wir sahen und sehen dies auch trotz regelmäßiger Überprüfung unseres Standpunkts heute noch wie seit 2016. 

Wir geben unsere maroden Bäder in Niederkrüchten und Elmpt auf und schaffen mit unseren Nachbarn etwas Neues. Brüggen stand vor der gleichen Situation, und hätte mit der Aufgabe der Bäder in Brüggen und Bracht die gleichen Opfer bringen müssen wie wir. Schwalmtal war und ist noch gut genug aufgestellt, um eine interkommunale Lösung mitzutragen. 

Zugegebenermaßen waren durch Bildung einer Bürgerinitiative zur Rettung des Freibades die Verhältnisse etwas schwieriger als in Brüggen. Leider waren die Beteiligten trotz vielfachen Versuchen, die Wirtschaftlichkeit einer interkommunalen Lösung zu erklären, nicht bereit, diese Argumente und Fakten zu akzeptieren. Jegliche Form von Kompromissversuchen wurde vehement abgelehnt, und der schwarze Peter immer versucht der Politik oder der Verwaltung in die Schuhe zu schieben. Wir haben über viele Kanäle versucht Falschaussagen zu entkräften, und vor der nun eingetretenen misslichen Lage zu warnen. Trotzdem haben Bürgerinitiative und andere Befürworter des Freibades es immer wieder geschafft, einen Großteil der Bürgerschaft, zu überzeugen, dass eine Sanierung des Freibades kein Problem darstellen würde. 

Aufgrund der Faktenlage entschied der Rat, aus unserer Sicht bedauerlicherweise viel zu spät, schließlich den Bau eines Interkommunalen Bades mit Brüggen. 

Es gipfelte in einem Bürgerentscheid, der die Gemeinde Niederkrüchten zwar verpflichtete das Freibad zu sanieren, jedoch die Fragen des, Betriebs des Bades sowie des Schulschwimmens, gänzlich ausgeklammert hat. So bot sich zwar ein Verein an, das sanierte Freibad, als Bürgerbad zu betreiben, tauchte jedoch nach dem Bürgerentscheid völlig ab. Versuche den Verein zu unterstützen, indem man über 2 Jahre mehrere Tausend Euro investierte, um dem Verein im Sommer die Liegewiese zur Verfügung zu stellen, verliefen nicht besonders erfolgreich. 

Da nach dem Bürgerentscheid nun 2 Bäder zu bauen bzw. zu sanieren waren, zweifelten B90/Die Grünen, CDU sowie unser Bürgermeister die Finanzierbarkeit dieser zwei Projekte an. Die Fraktion B90/Die Grünen lehnte sogar den Haushalt 2023 wegen Planungskosten in Höhe von 100.000 € ab. 

Ein gemeinsamer Antrag gegen das interkommunale Bad durch CDU und B90/Die Grünen erhielt, mit Unterstützung des Bürgermeisters und wegen Fehlen eines Ratsmitgliedes der CDU, 17 Stimmen. Für die Weiterführung des Projekts stimmten wir zusammen mit SPD, NWG, CWG und dem Linken Ratsmitglied ebenfalls mit 17 Stimmen. Der Gegenantrag wurde somit abgelehnt. 

Nicht erstaunlich war die Reaktion des Brüggener Rates. Denn durch diese Pattsituation stellte sich heraus, dass eine verlässliche Zusage zum interkommunalen Bad nicht mehr gegeben war. Von diesem Zeitpunkt musste Brüggen eine Exitstrategie entwickeln, um auch ohne Niederkrüchten in der Bäderfrage weiterzukommen.  

Dies führt uns nun zu den anstehenden Problemen 

Lars Gumbel
Fraktionsvorsitzender